GLOBALER BACKGROUND: Parallel, längentreu und zentriert auf den Südpol ist diese Projektion der Erde.
Krieg und Klima
Dürre macht Essen knapp
Somalia
In Somalia herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten. Ausfälle in der Nahrungsmittelproduktion, fehlende Importe und steigende Lebensmittelpreise haben das ostafrikanische Land an den Rand einer Hungersnot gebracht.
Auswirkungen hat auch der Krieg in der Ukraine: Über 90 Prozent der Weizenlieferungen in Somalia kommen aus Russland und der Ukraine.
Internationalen Hilfsorganisationen zufolge sei die Lage inzwischen bedrohlicher als im Jahr 2011. Damals starben in Somalia etwa eine Viertelmillion Menschen an Hunger.
Verlust fruchtbarer Böden stoppen
Elfenbeinküste
Seit 2000 ist die Zahl und Dauer von Dürreperioden weltweit um 29 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen UN-Dürrebericht hervor, der Mitte Mai auf der 15. Weltbodenkonferenz in Abidjan, Elfenbeinküste, vorgestellt wurde. Auch in Regionen Europas werden außergewöhnliche und extreme Trockenheit im Gesamtboden gemessen. Laut UN-Bericht könnten 2050 mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung von Trockenheit betroffen sein, und schätzungsweise 4,8 bis 5,7 Milliarden Menschen werden in Gebieten leben, in denen mindestens einen Monat pro Jahr Wasserknappheit herrscht.
Teure Nahrungsmittel
Globaler Süden
Mit einem noch nie dagewesenen Anstieg der Nahrungsmittelpreise sind derzeit viele Länder insbesondere in Asien und Afrika konfrontiert. Ihre Abhängigkeit von Lebensmitteln, Getreide, Treibstoff und Dünger von Russland und der Ukraine hat sie in eine akute Ernährungsunsicherheit getrieben.
Stark betroffen sind auch Ägypten, die Türkei, Afghanistan, Soma-lia, Jemen und Südsudan. In hohem Maße auf Düngemittelimporte aus Russland angewiesen sind laut der Nachrichtenagentur Inter Press Service zudem Argentinien, Bangladesch und Brasilien.
Regenwald statt Soja-Anbau
Brasilien
Aus Protest gegen Importe von Soja aus Brasilien, das auf gerodeten Regenwaldflächen angebaut wird, haben Aktivist*innen der Umweltorganisation Greenpeace im Mai die Einfahrt eines brasilianischen Soja-Frachters im Hafen von Amsterdam verhindert.
Mit ihrer Aktion machten sie auf die fortschreitende Zerstörung des Regenwaldes im Amazonasgebiet aufmerksam, die laut Daten der brasilianischen Weltraumbehörde im April einen neuen Höchststand erreichte.
Expert*innen zufolge gehört die massive Abholzung und Rodung zur Wahlkampfstrategie von Jair Bolsonaro, um sich für die Präsidentschaftswahlen im Oktober 2022 zu positionieren.
100 Millionen
Zum ersten Mal in der Geschichte hat die Zahl der Menschen, die gezwungen sind, vor Konflikten, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung zu fliehen, die Marke von 100 Millionen überschritten. Das belegen neue Daten des UN-Flüchtlingshochkommissariats. Der Krieg in der Ukraine und andere tödliche Konflikte in Ländern wie Äthiopien, Burkina Faso, Myanmar, Nigeria, Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo haben zu diesem traurigen Rekord geführt.
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